In einer wegweisenden Entscheidung hat Österreich für das Jahr 2024 ein Budget verabschiedet, das nicht nur den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft stärkt, sondern auch eine besonders wichtige Maßnahme für die handwerklichen Berufe beinhaltet: Die Prüfungsgebühren für Meister- und Befähigungsprüfungen werden ab dem 1. Juli 2023 dauerhaft und rückwirkend für Absolventinnen und Absolventen erlassen. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen und unterstützt die Entwicklung von Fachkräften in handwerklichen Berufen sowie die Selbständigkeit in gewerblichen Tätigkeiten.
Qualifikation und Selbständigkeit
Die Meister- und Befähigungsprüfungen sind die wichtigsten Qualifikationsformen für handwerkliche Berufe im österreichischen Ausbildungssystem. Sie dienen als relevanter Befähigungsnachweis für die selbständige gewerbliche Berufsausübung im Land. Mit einem erfolgreichen Abschluss dieser Prüfungen sind Fachkräfte befähigt, nicht nur in ihrem Fachgebiet zu arbeiten, sondern auch einen eigenen Betrieb zu führen und Lehrlinge auszubilden. Dies trägt zur Weiterentwicklung und Stärkung der handwerklichen Berufe und des Standorts Österreich bei.
Vielfalt der Befähigungsprüfungen
Die Bedeutung dieser Prüfungen erstreckt sich über eine breite Palette von handwerklichen Berufen und reglementierten Gewerben. Für viele dieser Gewerbe ist eine Befähigungsprüfung erforderlich, um das Gewerbe selbstständig ausüben zu dürfen. Im Durchschnitt absolvieren jedes Jahr etwa 4.850 Personen in Österreich eine Meister- oder Befähigungsprüfung. Die Prüfungsgebühren variierten bisher je nach Umfang und Komplexität der Prüfung. Beispielsweise betrugen die Gebühren für die Meisterprüfung in Gas- und Sanitärtechnik 781 Euro, während angehende Steinmetzmeister 1.264 Euro zahlten.
Erlass der Prüfungsgebühren
Die erfreuliche Nachricht ist, dass diese finanzielle Hürde ab dem 1. Juli 2023 und rückwirkend für Absolventinnen und Absolventen erlassen wird. Dies bedeutet, dass diejenigen, die sich auf den Weg gemacht haben, ein handwerkliches Gewerbe zu erlernen und zu meistern, von dieser Entlastung profitieren werden. Um diese Entscheidung umzusetzen, stehen im kommenden Jahr 12,06 Millionen Euro zur Verfügung. In den Jahren 2025, 2026 und 2027 sind jeweils rund 10,3 Millionen Euro für diesen Zweck vorgesehen.
Gleiche Chancen im Vergleich zum akademischen Bereich
Der Erlass der Prüfungsgebühren für Meister- und Befähigungsprüfungen ist ein wichtiger Schritt, um gleiche Bedingungen für alle Bildungsbereiche sicherzustellen. Dies ist besonders bedeutsam, da es den Absolventinnen und Absolventen ermöglicht, ihre Qualifikationen und Fähigkeiten in den handwerklichen Berufen auszubauen, ohne finanzielle Hindernisse überwinden zu müssen. Das trägt zur Förderung von Fachkompetenz und zur Schaffung von hochqualifizierten Fachkräften bei, die die österreichische Wirtschaft und Gesellschaft stärken.
Mit dem Erlass der Prüfungsgebühren für Meister- und Befähigungsprüfungen wurde eine langjährige Forderung des Wirtschaftsbundes umgesetzt. Die Bundesregierung setzt mit dieser Maßnahme ein klares Zeichen für die Unterstützung von Fachkräften und Handwerksberufen, die positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft im Jahr 2024 und darüber hinaus haben werden.